





Flying Fox Skulptur
Unterlauf des Sepik, Papua New Guinea
19. JH.
Holz, Pigmente, H. 25cm
Provenienz:
Erworben in situ vor 1910, vielleicht von Richard Neuhauss
Walter Bondy, Berlin und Paris, ca. 1930
Besitz eines englischen Trust
Lance Entwistle, London
Privatsammlung, New York, Sammlungsnummer EN 181
Publikation:
Richard Neuhauss, Deutsch Neu-Guinea, Band 1, 1911, n° 228.b
Walter Bondy, Fotographie seiner Sammlung, c. 1930
Preis:
Verkauft
Die Neuhauss-Bondy Flying Fox Skulptur
Aus dem 19. Jahrhundert stammend handelt es sich bei dieser bedeutenden Skulptur aus dem Gebiet des Unterlauf des Sepik Flusses um eines der frühst gesammelten und frühst publizierten Exemplare dieses Typus. In den letzen 100 Jahren war die Skulptur Teil von verschiedenen, jeweils sehr bedeutenden Sammlungen Ozeanischer Kunst.
Neuhauss’ Deutsch Neu-Guinea
Das 1911 vom Deutschen Wissenschaftler Richard Neuhaus publizierte Deutsch Neu-Guinea Band 1 ist eine der sehr frühen und wichtigen Publikationen zur Kunst von Papua Neu Guinea. Obwohl nur wenige Kunstwerke publiziert sind, gibt das Buch nichtsdestotrotz eine weitreichende Übersicht über die vor jedem äusseren Kontakt entstandene Kunst des Huon-Golfes und des Sepik-Flusses. Letzterer wurde 1910 von Richard Neuhauss zusammen mit Otto Schlaginhaufen besucht, welcher selber ein bekannter Sammler für Ozeanische Kunst war.
In dieser wegweisende Publikation wurde diese umwerfende Skulptur, welche einen Flughund zeigt, aufgenommen. Wahrscheinlich wurde sie von Neuhauss selbst 1910 vor Ort erworben. Der Deutsche Künstler und bekannte Sammler für Ozeanische Kunst Walter Bondy erwarb sie in den Jahren nach der Publikation. Bis heute ist die Sammlung Bondy hoch geschätzt für sein tiefes Verständnis für Qualität; in einer Aufnahme von ca. 1930 aus seiner Pariser Wohnung ist die Skulptur zu sehen.
Während Neuhauss wenig Informationen über den rituellen Gebrauch dieser Skulptur publizierte und auch Otto Reche – im Zuge der Diskussion eines ähnlichen Objektes welches in Der Kaiserin-Augusta Fluss von 1913 publiziert ist – sich nur spekulierend äusserte, war es der Amerikaner Feldforscher Albert Lewis, welcher in seinen Tagebücher die rituelle Bedeutung offenbarte und zwar, dass es sich um einen Liebeszauber handelte, also um ein zugleich magisches, als auch poetisches Objekt.